Dostojewski 1862

Vortrag von Frau Dr. Susanne Buck, 16.September 2021

Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Russischen Brücke,

ich hoffe, es geht Ihnen gut. Leider fällt das Laternenfest auch in diesem Jahr aus. Wir haben Ihnen, vielleicht zum Trost, eine interessante Veranstaltung zu bieten:

2021 ist ein besonderes Jahr. Am 11. November feiert der große russische Literat Fjodor Dostojewski seinen 200. Geburtstag. Diesem Jubiläum möchten wir die zweite Jahreshälfte widmen.

Wir beginnen mit einem Vortrag der Ihnen bereits bekannten Kulturwissenschaftlerin
Dr. Susanne Buck, zu dem wir Sie herzlich einladen. Besonders freuen wir uns darüber, dass wir uns wieder „live“ sehen können.

Dostojewski schrieb im Mai 1867 an seine junge Gattin über Bad Homburg:
„Hier könne man leben – wenn nur nicht das verdammte Roulette wäre.“ Der Schriftsteller flanierte bei Tag und irrlichterte bei Nacht durch den kühlen, von Nachtfrösten heimgesuchten Bad Homburger Kurpark, unweit der Stelle, wo 2014 ein Denkmal (eine Skulptur des Lomonossover Künstlers Nikolai Karlychanow) für ihn aufgestellt wurde. Berühmt sollte der damals 42-jährige nicht nur durch sein dichterisches Werk werden, sondern auch durch seine Spielsucht, mit der er sich zeitweise bis auf die letzte Kopeke ruinierte.

Seine erste Auslandsreise quer durch Europa trat Dostojewski 1862 an. Dabei lernte er das Roulettespiel kennen, das in Russland (wie alle Glücksspiele) verboten war.
1865 zog es Dostojewski erstmalig in die „Roulettenburg“, wie er Bad Homburg nannte, wo er auf die große Glückssträhne hoffte. Er spielte und verlor 3000 Gulden – die gesamte Reisekasse. Der im Spätsommer 1865 begonnene Roman „Schuld und Sühne“ war noch lange nicht fertiggestellt. Sein Verleger stellt ihm ein Ultimatum: Bis zum 31. Oktober 1866 sollte er einen Roman mit einem Umfang von mindestens zehn Druckbögen abliefern, was ihm auf den letzten Drücker mit der Hilfe der jungen Stenographin Anna Snitkina gelang.

So entstand „Der Spieler“, in dem Dostojewski seine Erlebnisse in Wiesbaden und Bad Homburg miteinander vermischte. Als Vorbild für die reiche Erbtante, die im Roman ihr Vermögen verspielt, diente ihm die Gräfin Kisseleff. Nach ihr ist heute die Straße benannt, die den Bad Homburger Kurpark von Süden nach Norden durchschneidet.

Vom Spieltisch kam Dostojewski durch seine literarische Verarbeitung nicht los, zu groß war die Verlockung, den ganz großen Wurf zu landen. Auch in Bad Homburg versuchte er 1867 erneut sein Glück – ohne Erfolg. Was Dostojewski in der „Roulettenburgen“ erlebte und wie es mit ihm weiterging, erfahren Sie in dem Vortrag von Susanne Buck am

Donnerstag, 16.September, um 19 Uhr
im Kolleg des Restaurants „Zum Grünen Baum“,
Urseler Str. 22, 61348 Bad Homburg

Wir achten darauf, die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu Treffen mit mehreren Personen einzuhalten, auch was die Teilnehmerzahl betrifft. Das bedeutet, die Anmeldungen werden in der zeitlichen Reihenfolge berücksichtigt.

Sie erhalten eine schriftliche Zusage von uns.

Bitte beachten Sie die aktuellen Coronabestimmungen.

Wenn Sie an dem Abend teilnehmen wollen, melden Sie sich per Mail
bei Wolf-Dieter Schmidt an: wolf-dieter.schmidt@gmx.de oder telefonisch: 06172-79677.

Dieser Abend kostet 7 Euro / ermäßigt 6 Euro.

Wir möchten Sie bereits auch kurz auf unsere nächste Veranstaltung hinweisen, zum Vermerken im Kalender: Wir planen am 7.10. eine Führung durch die Spielbank und einen Gang durch den Kurpark – auf den Spuren Dostwojewskis.

Es grüßt Sie herzlich Ihre

Heike Wehner
Vorsitzende

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