Pflanzung eines Friedensbaums

Zum Ende des 2. Weltkrieges und zum Gedenken an die 25 Millionen Opfer auf sowjetischer Seite hat die Stadt Bad Homburg gestern einen Friedensbaum im Kurpark, ganz in der Nähe der russisch-orthodoxen Kirche gepflanzt.

Auf dem Foto von rechts:

Irina Gerybadze-Haesen, Sozialdezernentin Lucia Lewalter-Schoor, Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Stadtrat Jacob Donath, Stadtverordneter Tobias Ottaviani, Imrich Donath, Volkmar Heisig, Wolf-Dieter Schmidt, Günther Rebhan, Karin Dittrich, Harald Schmid.

Der Baum ist mit einer Plakette mit folgender Inschrift versehen:

Friedensbaum
Spitz-Ahorn
Gestiftet vom Magistrat der Stadt Bad Homburg
Gepflanzt am 07. Mai 2021

Die Pflanzung sollte bereits letztes Jahr erfolgen, wurde aber coronabedingt um 1 Jahr verschoben. Wir erinnern uns alle mit Schrecken an den Überfall des Deutschen Reiches vor 80 Jahren auf die Sowjetunion das Ende dieses schrecklichen Krieges, das sich 2020 zum 75. Mal jährte. Wir wünschen uns alle sehnlichst, dass der Frieden immer siegen möge.
Ehrenvorsitzende der Deutsch-Russischen Brücke Bad Homburg e.V., Irina Gerybadze-Haesen, erinnerte anlässlich der Pflanzung des Friedensbaums daran:

Anlässlich des 75. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges im vorigen Jahr war es der Wunsch der Deutsch-Russischen Brücke im Kurpark von Bad Homburg einen Friedensbaum zu pflanzen. Dieser Wunsch geht heute in Erfüllung! Der Verein widmet sich seit fast 30 Jahren der Versöhnung, Verständigung und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Russland und der Partnerstadt Peterhof.
Mit dem Friedensbaum soll am 8. Mai daran erinnert werden, dass von der städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit eine aktive Botschaft des Friedens ausgeht. Es wird keinen dauerhaften Frieden auf unserem Kontinent ohne Russland geben, so der Erbauer der Ostpolitik, Egon Bahr.
In den vergangenen Jahren hat sich die kommunale Zusammenarbeit der über 100 deutsch-russischen Städtepartnerschaften in Deutschland zunehmend zu einer tragenden Säule der Beziehungen zu Russland entwickelt, die gegenwärtig auf dem Tiefstand sind. Die Lage ist explosiver als im Kalten Krieg, so der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger.
Wir wollen mit dem Friedensbaum auch an den 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschland auf die Sowjetunion erinnern, der sich am 22. Juni 2021 jährt und den Völkern Russlands, der Ukraine und Belarus großes Leid brachte. Nur wenige Wochen nach dem Überfall wurde auch Peterhof durch die Wehrmacht eingenommen und für Leningrad/heute St. Petersburg begann die Blockade, die zweieinhalb Jahre dauerte, vom 8. September 1941 bis 27. Januar 1944. Über eine Million Menschen starben. Hitler persönlich hat die Blockade angeordnet. Er wollte Leningrad dem Erdboden gleich machen. In Gesprächen mit unseren Peterhofer Freunden spielt diese Zeit nach wie vor eine große Rolle.
Für die Arbeit der Deutsch-Russischen Brücke ist der Erhalt des Friedens ein wichtiges Ziel. Russen und Deutsche dürfen sich nicht wieder entfremden. Dafür stehen wir in unserer partnerschaftlichen Arbeit und danken dem Magistrat der Stadt Bad Homburg für seine Unterstützung.

die Pressemitteilung der Stadt Bad Homburg

Taunus Zeitung 08. Mai 2021

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